Book Series Epitome musical

Die Frottola: Musik, Diskurs und Spiel, an italienischen Höfen, 1500-1530

Sabine Meine

  • Pages: 430 p.
  • Size:190 x 290 mm
  • Illustrations:19 b/w
  • Language(s):German
  • Publication Year:2013

  • € 120,00 EXCL. VAT RETAIL PRICE
  • ISBN: 978-2-503-54880-7
  • Paperback
  • Available


Diese Publikation präsentiert eine umfangreiche Studie über die Frottola, eine musikalische Erfolgsgattung des frühen 16. Jahrhunderts in Italien.

Review(s)

"Hier liegt eine der wenigen hervorragenden multiperspektivischen Arbeiten vor, die glücklicherweise auch in der Musikologie immer häufiger werden und der gesamten deutschen Fachwissenschaft der Musik zum Vorteil gereichen können. Denn die Binsenweisheit, dass auch Musik in allgemeiner Kulturgeschichte eingebettet liegt und diverse Beziehungen zur Sprache, zum Tanz, zu höfischen und popularen Lebensweisen unterhält, wird zwar gerne beteuert, selten aber detailliert und konkret ausgeführt. (Peter Sühring, in: info-netz-musik, http://info-netz-musik.bplaced.net/?p=12152#sthash.nj3QnevV.dpuf)

"Ein beeindrukkendes Buch, das in jede Bibliothek gehört und der Forschung vielfältige neue Impulse geben wird." (Hartmut Schick, in: Die Musikforschung, 68.3, 2015, p. 299-301)

"Aufbauend auf vereinzelten Arbeiten vor allem italienischer Forscher, aber mit hohem und originellem wissenschaftlichem Eigenanteil, hat nun Sabine Meine mit ihrer hier vorzustellenden Habilitationsschrift erstmals eine umfassende Analyse der Gattung der Frottola vorgelegt, und zwar gleichermaßen überzeugend hinsichtlich ihrer musikalischen wie literarischen Dimensionen und eingebettet in eine genaue kulturwissenschaftliche Untersuchung gerade des höfischen Umfelds der Frottola." (Florian Mehltretter, in: Romanische Studien, [S.l.], n. 3, 2016, p. 441-444. http://romanischestudien.de/index.php/rst/article/view/112/317 Date accessed: 14/03/2016)

Summary

Als 1504 in Venedig das erste von elf Libri di Frottole des Musikverlegers Ottaviano Petrucci im Druck erschien, begann der Boom einer Musik, die mit ihrer Poesie, ihrem Witz und ihrer Leichtigkeit die italienische Gesellschaft begeisterte. Auf der Grundlage literarischer Traditionen, die ins 14. Jahrhundert zurückreichten, bot die Frottola, oftmals als mehrstimmiger Gesang zur Laute, eine raffinierte Unterhaltung, die am Mantuaner Hof der Isabella d’Este Gonzaga und an konkurrierenden Höfen in Norditalien ebenso beliebt werden sollte wie in römischen Kardinalspalästen und Kurtisanenhäusern. Die musikalische Sprache der Frottola bildete zu der Zeit florierende Diskurse wie den Petrarkismus und Diskussionen über die Liebe ab – oft in ironischer Brechung. Als erste eigenständige musikalische Gattung im Italienischen, dem Volgare, lieferte die Frottola zudem einen wichtigen Beitrag zur questione della lingua, den Bemühungen um die Aufwertung der italienischen Sprache. Mit einem breiten kulturwissenschaftlichen Ansatz unternimmt es die vorliegende Studie, die gesellschaftlichen und diskursiven Kontexte zu zeichnen, in denen die neue Gattung aufgeführt wurde, um von hier aus ihre Funktion sowohl für die jeweiligen "höfischen" Inszenierungen als auch innerhalb großer kultureller Umwälzungen im damaligen Italien zu analysieren.