Die Arbeit beschäftigt sich mit einer
Werkgruppe, über die es bisher kaum zuverlässige Untersuchungen gibt,
obwohl ihre zentrale Bedeutung für die Entwicklung der Motette in der
zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts unumstritten ist. Die fünfstimmigen
Tenormotetten von Johannes Regis (ca. 1435-ca. 1495) bilden die älteste
Gruppe dieser Werke, entstanden nach isorhythmischen Werken von
Guillaume Dufay und in einem Block in der fast alle Ockeghem-Messen
überliefernden Prachthandschrift Chigi zusammengefasst. Im ersten
Teilband steht die Analyse der satztechnischen Genese der Motetten im
Mittelpunkt. Die methodologische Grundlage der Analyse bilden die
theoretischen Arbeiten von Ernst Apfel, deren Ergebnisse hier zum
erstenmal konsequent für die Beschreibung der Satzgestaltung angewandt
werden. Der zweite Teilband beinhaltet eine kritische Edition der
Tenormotetten von Johannes Regis. Eine ausführliches Quellenverzeichnis
und ein umfangreiches Register schliessen die Arbeit ab.