- Pages: 328 p.
- Size:155 x 245 mm
- Language(s):Latin, German
- Publication Year:2004
- € 160,00 EXCL. VAT RETAIL PRICE
- ISBN: 978-2-503-05099-7
- Hardback
- Available
« Fondée sur près de 90 manuscrits, assortie de précieux index et précédée d’une ample introduction rédigée en allemand, l’édition de N. K. L. s’impose désormais comme la référence pour qui désire lire ces vers. »
(Fr. De Vriendt, in : Analecta Bollandiana, 123, 2005, p. 439)
« Es un trabajo erudito de excelente calidad. »
(M. L. Vidal de Martinez, in: The Medieval Review, 2 march 2007)
"It is good to have this edition, both for its quality and for the ways in which it makes accessible to a wider audience a poem that deserves a wider scrutiny. For that scrutiny reveals a manifold poetic talent and a fresh engagement of the western literary tradition, put to the service of hagiography but always modulates through the vision and voice of a unique figure, whose talents are given the attention they diserve in this painstaking, beautifully produced edition." (J. Pucci in: The Journal of Medieval Latin, 16, 2006, p.3000)
Gegenstand dieses Editionsvorhabens ist die in mehr als 90 Handschriften (teils vollständig, teils fragmentarisch) überlieferte `Vita beate Marie Egiptiace´ des Hildebert von Lavardin (1056-1133). Sie umfaßt 904 meist leoninische Hexameter.
Im Jahre 1708 veröffentlichte Beaugendre seine mit Mängeln behaftete Edition der Werke Hildeberts, die als von Bourassé überarbeitete Fassung 1854 in den 171. Band der Patrologia Latina eingegangen ist.
1960 erstellte Alexander Brian Scott im Rahmen seiner Oxforder Dissertation zu Hildeberts Werken eine erste kritische Edition der `Vita beate Marie Egiptiace´. Jedoch kannte oder sichtete er nicht alle greifbaren Manuskripte. Für seine Edition kollationierte er lediglich 14 Handschriften. Zwölf davon hat er bei seiner Textkonstituierung berücksichtigt. Als Ergebnis seiner Forschung veröffentlichte er nur die Carmina minora sowie die Bibelepigramme. Somit steht eine gesicherte Ausgabe der Heiligenvita noch aus. Diese Lücke soll nun von diesem Editionsvorhaben, das weitere Untersuchungen umfaßt, geschlossen werden.
Nach einer knappen Vorstellung des Legendenstoffs, so wie er sich bei Hildebert in modifizierter Weise präsentiert, wird Hildeberts Leben und Wirken kurz vorgestellt. Denn die besondere Bedeutung der `Vita beate Marie Egiptiace´ sowie ihr Adressatenkreis werden erst vor dem Hintergrund seines Gesamtwerkes sowie seiner vielfältigen Beziehungen zu herausragenden Persönlichkeiten seiner Zeit ersichtlich.
Speziell für dieses Werk werden den Fragen seiner Autorschaft und der Nachwirkung nachgegangen. Dabei zeigt sich, daß aufgrund mehrerer Zeugnisse kein Zweifel an der Urheberschaft Hildeberts gehegt werden kann. Des weiteren können Spuren dieser Versvita bis zu den Carmina Burana, dem Armen Hartmann, Petrarca oder einer mittelniederländischen Prosavita, die etwa um die Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert entstanden ist, verfolgt werden.
Ausführlich werden dann die Eigenheiten der Überlieferung im allgemeinen und nachfolgend in einem jeden Manuskript untersucht, um die Überlieferung trotz erkennbar weit um sich greifender Kontamination näher zu beleuchten und die Beziehungsgefüge der einzelnen Handschriften herauszuarbeiten. Auf diese Weise erschließen sich zudem etwa regionale oder auch korporative Schwerpunkte. Unzweifelhaft lassen sich zwei Versionen eruieren. Zudem tradiert eine kleinere Anzahl von Textzeugen ab Vers 638 eine eigenständige Neudichtung, die möglicherweise auf ein schon frühzeitig fragmentarisch gebliebenes Manuskript zurückgeht.