- Pages: 376 p.
- Size:125 x 195 mm
- Language(s):Latin, German
- Publication Year:2011
- € 30,00 EXCL. VAT RETAIL PRICE
- ISBN: 978-2-503-52109-1
- Hardback
- Available
"Dier erneute Ausgabe der Fontes ist somit keineswegs eine überflüssige Wiederholung, sondern stellt eine Kostbarkeit im Rahmen dieser ohnehin renommierten Reihe dar." (Stephan Ernst, in: Münchener Theologische Zeitschrift, 63 (2012), p. 374-375)
« (…) il suffit de noter qu’incontestablement d’un point de vue historique la qualité de l’introduction et de l’annotation (très riche) de R. M. Ilgner dépasse les deux travaux antérieurs. Ces informations ainsi que l’analyse doctrinale en particulier de la notion de consentement (p. 78‑93) et de la conception de l’acte (Tat, p. 104‑119) peuvent intéresser le public francophone (…) » (Ruedi Imbach, dans les Cahiers de Civilisation Médiévale, 59, 2013, p. 491)
Petrus Abaelardus (1079-1142), berühmt durch seine Liebes- und Leidensgeschichte mit Heloise, die er in seinem autobiographischen Werk Historia calamitatum niederschrieb, zählte zu den angesehensten Gelehrten seiner Zeit. Brilliant als Philosoph und Theologe gehörte er zu den Mitbegründern der Scholastik, indem er theologische Sachverhalte durch sprachlogische Überlegungen zu erhellen suchte.
Scito te ipsum gehört zu den wichtigsten Texten des zwölften Jahrhunderts. Erst in der späten Phase seines Schaffens entschloss sich Abaelardus, die moraltheologischen Themen aus seinem theologischen Gesamtentwurf herauszulösen und ihnen unter den Leitbegriffen von „Sünde“ (Erstes Buch) und „Gehorsam vor Gott“ (Zweites Buch, nicht ausgeführt) eine Monographie zu widmen. Als Ethica nostra sollte sie der philosophischen Ethik eine christliche Konzeption zur Seite stellen und den Ertrag seiner bisherigen Studien zusammenfassen. Mit Abaelards gesamter Theologie wurde auch diese Abhandlung von Papst Innozenz II. als häretisch verurteilt und galt lange als verloren. Seit der Wiederentdeckung im 18. Jahrhundert trifft sie, auch aus philosophischer Sicht, auf reges Interesse. Dieses gilt vor allem der distinktiven Definition der Grundbegriffe Laster, Sünde, Wille und Tat sowie dem handlungstheoretischen Modell im ersten Teil des Werks. Der begriffshistorische Aspekt und die kontextuelle Einbindung in das Gesamtwerk Abaelards finden in der Einleitung zu diesem Band besondere Aufmerksamkeit, der den lateinischen Text aus dem Corpus Christianorum (CC CM 190) mit einer neuen deutschen Übersetzung darbietet.
Damit liegt nach dem Römerbriefkommentar nun das zweite wichtige Werk dieses berühmten Philosophen und Theologen des 12. Jahrhunderts in den „Fontes Christiani“ vor.