Book Series Studies in Eastern Mediterranean Archaeology, vol. 7

Nekropolen und Grabdenkmäler von Sagalassos in Pisidien in hellenistischer und römischer Zeit

Veli Köse

  • Pages: 353 p.
  • Size:210 x 295 mm
  • Illustrations:563 b/w
  • Language(s):German
  • Publication Year:2006

  • € 80,00 EXCL. VAT RETAIL PRICE
  • ISBN: 978-2-503-51371-3
  • Paperback
  • Available


Summary

Die hellenistisch-römischen Grabdenkmäler Kleinasiens sind bislang nur ausschnittsweise und unter speziellen Aspekten erforscht worden. Die vorliegende Studie beabsichtigt, auf der Grundlage einer systematischen und detaillierten Aufnahme und Erforschung der verschiedenen Grabdenkmäler die individuelle Entwicklung der Nekropolen von Sagalassos nachzuvollziehen. Neben typologischen und chronologischen Ergebnissen wurden dabei auch unter technischen, organisatorischen und rituellen Aspekten neue Erkenntnisse über die Grabdenkmäler und Nekropolen gewonnen.
Nach den stilistischen Untersuchungen ergab sich, dass die auf vier Seiten mit Reliefdekor geschmückten eckigen Ostotheken schon seit dem 3. Jh. v. Chr. die vorherrschende Grabform waren. Die Reliefs reflektierten die Wertvorstellung der Bürger von Sagalassos. Der thematische Wandel der Reliefsdarstellungen spiegelt Veränderungen im Selbstbild der Bürger und ihrer Wertvorstellungen wider. In der frühen Kaiserzeit traten neben die eckigen Ostotheken die vasenförmigen Exemplare als neue Grabform, die entweder mit Girlanden oder Kanneluren verziert waren. Sie wurden nur für eine eng begrenzte Personengruppe produziert. Die dritte und zahlenmäßig bedeutendste Grabform bilden die Sarkophage, die Typen der großen Sarkophagzentren Ephesos, Dokimeion, Prokonnesos und Aphrodisias nachahmen. In der Kaiserzeit stellen die Arkosolgräber eine weitere Brandbestattungsform dar. Ein Teil der Arkosolgräber weist einen Kasten auf, der häufig mit einer Darstellung verziert ist oder eine Inschrift trug. Die letzte kaiserzeitliche Grabform bilden Grabbauten, die typologisch als Aediculagräber, Tempelgräber und Hexagone zu klassifizieren sind.
Die Grabdenkmäler von Sagalassos zeugen davon, dass die Stadt im Hellenismus nicht von der übrigen antiken Welt isoliert war, sondern dass ihre Kultur fremden Einflüssen gegenüber offen stand. So wurde in Sagalassos aus traditionellen und importierten Elementen eine eigene sepulkrale Kunst geschaffen. In der römischen Zeit verloren die einheimischen Elemente an Bedeutung, was wohl mit dem Wachstum der Stadt und ihrem Aufstieg zu einem bedeutenden Zentrum Pisidiens im Zusammenhang stand.