Im Gegensatz zur griechisch- und lateinischsprachigen
Christenheit des Westens, verwendeten die syrischen Christen bis
ins 5. Jahrhundert eine Harmonie der vier Evangelien als
Hauptschrift des Neuen Testamentes, das sogenannte
„Diatessaron“. Da nach heutigem Wissensstand kein
syrisches Manuskript dieser Evangelienharmonie erhalten ist, kommt
dem in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts entdeckten und
Ephraem dem Syrer (ca. 306–373)zugeschriebenen syrischen
Diatessaronkommentar eine wichtige Rolle bei der Erforschung der
frühen syrischen Textgestalt der Evangelien zu – und
das, obwohl die Zuweisung zu Ephraem in der Forschung umstritten
und das Werk zum Teil nur in armenischer Übersetzung erhalten
ist. Durch die Übertragung der derzeit bekannten syrischen
Fassung des Kommentars stellen die „Fontes Christiani“
diesen für Exegeten wie Historiker gleichermaßen
bedeutsamen Text einem breiteren Publikum vor.
Der Bearbeiter, Dr. Christian Lange,
ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Arbeitsstelle
für die Kunde des christlichen Orients und der ostkirchlichen
Ökumene an der Universität Bamberg.
"As well as being a welcome new addition to the ever-growing number of Syriac texts available in modern languages to wider audiences interested in Early Christian literature, Lange has provided us with an excellent and up-to-date overview of the state of research into this fascinating but difficult text. His own research has complemented and added in important ways to what has gone before and set a new starting point for further work. (...) these volumes are an excellent introduction both to this text in particular and to the area of Syriac Biblical exegesis in general."
(D. King, in Bryn Mawr Classical Review, 2009.05.10)
"This is a helpful and valuable contribution to the study of the Diatessaron and of Ephrem and his immediate followers. For the first time it makes an important text available to German readers."
(Ilaria Ramelli, in Exemplaria classica, Journal of Classical Philology 14, 2010, p. 415)